Die wichtigste Zielformulierung ist, ein klar strukturiertes, funktionales Gebäude zu entwickeln. Aus der programmatischen Vorgabe lässt sich das Gebäude in drei Bereiche unterteilen: die Prüfhalle, der Expertenbereich und der Kundenbereich mit Backoffice und Büros. Diese klare Zuteilung ist nun folgerichtig und klar am Volumen ablesbar. Trotz dem pragmatischen Vorgehen soll die additiv gefügte Volumenkonstellation auch als stimmige, harmonische Einheit verstanden werden. Aus dem Baukörper greift der tiefergelegene Flachdachbereich zweiseitig mit grosszügigen Eingangsvorräumen hervor und definiert zwei getrennte Eingänge, einer für die Besucher und einer für Mitarbeiter, Fahrlehrer und Fahrschüler. Die gedeckten vier Parkplätze für die Fahrprüflinge sind funktional von den übrigen Parkplätzen getrennt. Der Eingang im Norden führt die Mitarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen im Erd- und Obergeschoss. Im Untergeschoss befinden sich Garderoben, Archive, Lager und die Haustechnik. Der Eingang im Süden ist ausschliesslich den Besuchern und Kunden vorbehalten. Über einen Windfang erreichen die Kunden die Schalterhalle im Erdgeschoss und den Theorieraum im Obergeschoss. Der Kundenbereich und der Mitarbeiterbereich sind konsequent voneinander getrennt. Über den Vorplatz im nördlichen Treppenhaus erreichen die Kunden die Prüfhalle ohne den Sicherheitsbereich der Mitarbeiter zu verletzen. Die Fahrlehrer erwarten in einem erweiterten Aufenthaltsbereich ihre Fahrschüler von der Prüfung zurück. Die Hauptverkehrserschliessung erfolgt über die Ernst Müller-Strasse. Für die Zufahrt zu den zwei LKW-Prüfbahnen sind die Radien im Situationsplan nachgewiesen. Über dieselbe Zufahrt werden die drei PKW-Prüfbahnen und die LW-Prüfbahn erschlossen. Der westliche Warteraum ist peripher für zwei LKW eingeplant. Eine Umfahrung des ganzen Areals in Ausnahmefällen ist daneben ebenfalls gewährleistet. Der Besucherzugang für PKW ist autonom vom Zugang in die Prüfhalle angelegt. Ebenso funktional entflochten zum Besucher- und Kundenverkehr erreichen die Fahrprüflinge den nördlichen Eingang von der Solenbergstrasse her. Im gedeckten Bereich lassen sich vier PKW und Motorräder abstellen. Zwanzig, der zweiundvierzig Parkplätze sind für die Mitarbeiter reserviert. Der Rest wird von den Besuchern und den Kunden benutzt.
Ab Bodenplatte wird die gesamte Konstruktion inklusive vertikaler Fluchtwege in nachhaltiger, sichtbarer Holzbauweise errichtet. Das Holz kommt aus dem Schaffhauser Wald und wird in einem Schweizer Brettschichtholz-Unternehmen weiterbearbeitet. Die beiden Hallenteile werden mit Satteldachträgern als Primärtragwerk ausgeführt. Als Sekundärtragwerk spannen Pfetten, worauf Sandwichpaneele aufliegen. Die Aussteifung der Hallen erfolgt in Längsrichtung der Binder über eingespannte Holzstützen und in die andere Richtung über Aussteifungskreuze in Stahl. Die Gratsparren sorgen für die Weiterleitung der Wind- und Erdbebenlasten aus dem Dachbereich in die aussteifenden Elemente der Wände. Die gedämmten Holzrahmenbauwände als Aussenwände sind als nicht tragende Bauteile ausgebildet. Beim Bürotrakt erfolgt der vertikale Lastabtrag über einfach geführte Unterzüge, worauf horizontale Brettschichtholzelemente aufliegen. Die Unterzüge übergeben die Lasten auf die in einem regelmässigen Raster angeordneten Holzstützen. Unterhalb der Deckenelemente werden je nach Anforderung im entsprechenden Raum zusätzliche Akustikelemente montiert. Für einen optimalen Schallschutz der Decken sorgt eine gebundene Splittschüttung in Kombination mit einem Unterlagsboden. Die Treppenhäuser werden als gekapselte Holzrahmenbauwände erstellt, welche nebst anderen Wänden auch der Aussteifung dienen. Die Aussen- wie auch Innenwände sind in Holzrahmenbauweise angedacht, meist als nicht tragende Bauteile. Mit dem Stützen-Träger-System besteht eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Raumeinteilung oder eine spätere Umnutzung.