Schule: Die bestehende Schulanlage aus den siebziger Jahren im typischen Betonelementbau des Brutalismus mit seiner skulpturalen Ausarbeitung mit seiner Gliederung der Gebäude und seiner expliziten Betonung der Konstruktion soll vergrössert werden. Die bestehende Gebäudeanordnung aus drei Häusern wird weder durch einen Anbau noch durch einen vierten Baukörper ergänzt. Sondern der dazwischenliegende Sockel wird für die geforderte neue Schulnutzung zweigeschossig erweitert und erhält als neue Gebäudekonstellation einen skulpturalen Abschluss. Mit der Drehung der Sockelkante nach Osten entsteht zusätzlich ein attraktiver, begrünter Innenhof, welcher die nötige Belichtung der Korridorzone des neuen Schulhaustraktes, des bestehenden Schwimmbades und der Turnhalle sicherstellt. Im zweiten Untergeschoss erweitert ein gedeckter Aussenraum das Angebot für die Tagesschule. Der neue Innenhof ist für die Tagesschule als auch für die Schule zugänglich. Auf dem Dach des neuen Sockelbaus entsteht zusätzliche Pausenplatzfläche. Die Einsicht in den Innenhof wird durch Arrondierung bestehender und neuer Blumentröge verhindert. Kindergarten: Vor die solitäre Schulhausskulptur ist der neue Dreifachkindergarten als flaches Längsgebäude mit drei Dachaufbauten situiert. Mit seiner Ausformulierung lehnt er sich volumetrisch sowohl an die Schule als auch an die angrenzende Wohnbaustruktur an, ohne seine Eigenständigkeit zu schmälern und belässt der bestehenden Schulanlage ihre ortsbauliche Präsenz.
Das gesamte Raumprogramm ist auf zwei Geschossen organisiert. Im bestehenden Gebäude wird als einziger Eingriff ein Lift für die geforderte Rollstuhlgängigkeit neu angebaut. Die klar gerasterte Betonskelettstruktur des Neubaus ist einfach in der Erstellung und lässt eine hohe Flexibilität in der Nutzung zu. Beide Gruppenräume ordnen sich direkt den Haupträumen zu und sind von der Gangzone erschlossen. Je zwei Gruppenräume pro Geschoss können zusammen zu einem vollwertigen Hauptraum kombiniert werden. Eine Treppe mit grosszügigen Podesten dient als gedeckter Pausenraum und ersetzt die bestehende Verbindung vom Pausenplatz im Erdgeschoss mit der Wiese im zweiten Untergeschoss. Wie im Raumprogramm gefordert funktionieren die drei Kindergarteneinheiten autonom. Eine innere Türe lässt trotzdem eine Verbindung in Längsrichtung zu. Die Garderoben sind als Knotenpunkt durchgängig: Ankommen auf der einen Seite und Austritt in den Aussenraum zum Spielen auf der anderen. Eine diagonale Abtreppung des Hauptraumes im Grundriss erzeugt Nischen für unterschiedliche Nutzungen und strukturiert die grosse Fläche. Die angrenzenden Räume sind konventionell abtrennbar. Weitere Nutzungen auf der Galerie ergänzen das Angebot und bleiben räumlich über Sichtbezüge integral verbunden. Der Abwart und das Lehrerzimmer liegen direkt beim Hauptzugang. Die Aussenräume befinden sich auf der abgewandten Seite der Schule und an den Gebäudeenden des Kindergartens, in maximaler Entfernung vom Schulbetrieb um möglichst geringe Emmissionen zu erzeugen. Die Immissionen von der Strasse werden mit der Umgebung durch landschaftsarchitektonsiche Massnahmen gelöst. Bei der Auswahl der Materialien wurde grundsätzlich Wert auf eine minimierte Umweltbelastung in Bezug auf Herstellung und Verarbeitung gelegt. Betonbauteile können in recycliertem Beton vorgesehen werden und die Holzkonstruktionen weisen einen geringen Grauenergiewert auf. Für die Fassaden werden günstige, robuste und wartungsarme Materialien eingesetzt. Der Öffnungsanteil in der Fassade berücksichtigt sowohl den Heizenergiehaushalt als auch die Anforderungen an die natürliche Belichtung. Mit einer kompakten Gebäudeform und einer hochwärmegedämmten, dichten Gebäudehülle ist die Grundlage für eine gute Energiebillanz gegeben. Im Sommer beschattet ein aussenliegendes Sonnenschutzrollo die Fensterflächen. Es entstehen zwei ökonomische und nachhaltige Gebäude in der Erstellung und im Betrieb.