Das heute unbebaute Grundstück ist umsäumt von Einfamilienhäusern und einem naturnahen Bachlauf mit dichtem Heckenwuchs, eine ländliche Idylle, wie sie in vorstädtischen Agglomerationen oft anzutreffen ist. Die Grösse des Grundstückes bietet die Chance, eine gemeinschaftliche Wohnform, als Alternative zu der kultivierten Individualität in der Nachbarschaft zu entwickeln. Um die vorhandene Massstäblichkeit und Körnung aufzunehmen, werden die drei winkelförmig angeordneten Baukörper in sechs städtebaulich verträgliche Punktbauten aufgelöst. Dazwischen bildet eine durchlässige Treppenhausschicht mit beidseitig angeordneten Aussenräumen eine kommunikative, offene Begegnungszone. Einige Wohnungen partizipieren direkt an diesem gemeinschaftlichen Ort und andere sind mit grösserer Privatheit entworfen. Sämtliche Häuser sind geometrisch und funktional aufeinander ausgerichtet. Der Zugang zu den Wohnungen ist über einen gemeinsamen Platz angelegt. Zu diesem Siedlungszentrum führen sternförmig drei Wege: der Erste von der Aermelgass, der Zweite vom Bachmattweg und der Dritte über den Wanderweg am Spielplatz und Tanngrabenbach. Die konzipierten Geschosswohnungen unterscheiden sich in der inneren Organisation. Einige Wohnungen sind mit geteiltem Wohn- und Essbereich und mit dem Aussenraum direkt am Treppenhaus organisiert und partizipieren so am Gemeinschaftsbereich. In anderen Wohnungen, für Mieter mit Anspruch auf mehr Privatheit sind Küche, Essen und Wohnen mit Aussenraum dem offenen Treppenhaus abgewandt. Die Individualräume sind in der Grösse und Abmessung bei allen Wohnungen nutzungsneutral geplant. Alle Wohnungen profitieren in der drei- und vierbündigen Bautypologie von einer mehrseitigen Ausrichtung. Jede Gebäudeeinheit erhält auf dem Attikageschoss eine Waschküche mit Trocknungsräumen. Diese Räume, mit vorgelagerter Terrasse sind auch für gemeinschaftliche Aktivitäten nutzbar. Das gesamte Haus wird durch Dach, Fassade und Sockel klar strukturiert. Freiraum, Umgebung und Erschliessung: Wohnen im Grünen! Wegleiter für das Aussenraumkonzept. Das Areal Weihermatt liegt leicht erhöht, eingerahmt durch zwei Strassen und den Tanngrabenbach. Die verdichtete Bauweise lässt viel Freiraum offen. Die Umgebung soll durchgängig und offen in Erscheinung treten. Es wird auf eindeutige Zonierungen zugunsten der Grosszügigkeit verzichtet. Der Belag verdichtet sich nach Nutzung und bildet fliessende Übergänge. Sämtliche Durchgänge werden gepflastert, in weniger begangenen Bereichen sind die Flächen chaussiert und an unzugänglichen Orten kann eine prächtige Blumenwiese wachsen. In den Randbereichen schaffen Staudensäume und Sträucher Privatsphäre für die Erdgeschosswohnungen. In den nicht unterkellerten Bereichen stehen einzelne, schattenspendende Bäume. Entlang des Tanngrabebachs erstreckt sich ein grüner Freiraum und verbindet die Siedlung mit dem nahegelegenen Wald. Der Fuss- und Wanderweg wird leicht angepasst und ein Zugang zum Bach macht den Gewässerraum für alle Bewohner erlebbar. Daneben fügt sich ein sorgfältig angelegter Spielplatz für Klein und Gross in die Umgebung ein.
Die Fensterflächen bringen genügend Licht in die Innenräume und bieten die gewünschte Privatheit. Mit einer kompakten Gebäudeform und einer hochwärmegedämmten, dichten Gebäudehülle ist die Grundlage für eine gute Energiebillanz gegeben. Sämtliche Aussenraumbauteile, wie Treppenhaus und Balkone sind strukturell losgelöst und an die einfachen Wohnhäuser additiv angebaut. Die französischen Balkone in jedem Zimmer werden im Sommer mit einem aussenliegenden Sonnenschutzrollo beschattet. Eine kontrollierte Lüftung sorgt für eine gute Raumluftqualität und vermindert unerwünschte Energieverluste durch Lüften. Sich für eine Wärmerzeugung auf Basis erneuerbarer Energie zu entscheiden ist heute schon fast eine Selbstverständlichkeit. Das Gebäude ist als materialgerechter Holzbau geplant. Das Raumkonzept mit kleinen Spannweiten ist ein wichtiger Faktor für einen wirtschaftlichen Systembau mit Holzstapeldeckenelementen. Der Wiederholungsgrad der einzelnen Bauteile begünstigt eine rationelle und günstige Produktions- und Montagezeit. Die Konstruktion wird konsequent in Primär-, Sekundär- und Tertiärelemente getrennt um künftige Anpassungen einfach zu ermöglichen. Sämtliche Sanitärbereiche liegen möglichst nahe bei- und übereinander. Es entsteht ein ökonomisches und nachhaltiges Gebäude in der Erstellung und im Betrieb. Die Kostenvorgaben können somit einfach und sicher prognostiziert und eingehalten werden.